Was ist ein Lendenwirbelhernie?
Ein Lendenwirbelhernie oder anders genannt Bandscheibenvorfall ist eine Erkrankung, die durch Abnutzung, Riss oder Verrutschen der Bandscheiben zwischen den Wirbeln, die die Lendenwirbelsäule bilden, entsteht und Druck auf das Rückenmark und die Nerven ausübt. Wenn sich die fünf Wirbel der Lendenwirbelsäule abnutzen, reißen oder verrutschen, können die Bandscheiben Druck auf das Rückenmark und die von dort ausgehenden Nerven ausüben und einen Bandscheibenvorfall – Lendenwirbelhernie verursachen.
Was sind die Ursachen für einen Lendenwirbelhernie?
Mit der Zeit und mit zunehmendem Alter nimmt der Flüssigkeitsgehalt in den Bandscheiben ab, wodurch die Belastbarkeit der Bandscheiben sinkt. Traumata wie schweres Heben, plötzliche und unkontrollierte Bewegungen der Taille, langes Stehen, Stürze und Stöße erhöhen das Risiko eines Lendenwirbelhernie. Diese Traumata können zum Bruch der Bandscheibe führen. Obwohl ein Bandscheibenvorfall am häufigsten bei Menschen mittleren Alters und älteren Menschen auftritt, ist er bei jungen Menschen und sogar Kindern nicht ungewöhnlich. Das Risiko eines Bandscheibenvorfalls, der sowohl Männer als auch Frauen gleichermaßen betrifft, steigt mit einer schnellen Gewichtszunahme während der Schwangerschaft. Auch Übergewicht ist ein wichtiger Risikofaktor. Rauchen kann zu einer Unterernährung der Bandscheiben führen, was zu Dehydrierung und dem Risiko eines Bandscheibenvorfalls führen kann. Auch längeres Rauchen kann den Heilungsprozess verlängern.
Weitere Faktoren, die das Risiko eines Lendenwirbelhernie erhöhen, sind langes Sitzen am Schreibtisch, langes Autofahren, eine sitzende Lebensweise, Bewegungen und Aktivitäten, die die Wirbelsäule übermäßig belasten, sowie unangemessene körperliche Betätigung. Wenn die Muskeln rund um die Wirbelsäule sowie die Rumpf- und Bauchmuskulatur schwächer werden, erhöht sich der Druck auf die Bandscheiben und die Bandscheiben werden anfällig für einen Lendenwirbelhernie.
Was sind die Symptome eines Lendenwirbelhernie?
Obwohl die Symptome eines Lendenwirbelhernie je nach Schwere der Erkrankung und ihrer Ursache variieren, können allgemeine Symptome wie folgt aufgeführt werden:
- Schmerzen: Das offensichtlichste Symptom einer Hernie sind Schmerzen, die vom unteren Rücken bis zum Bein ausstrahlen (sogenannte Ausstrahlung) und normalerweise auf einer Seite zu spüren sind. Der Schmerz kann scharfer, stechender oder betäubender Natur sein. Aktivitäten wie Husten, Niesen oder Pressen können die Schmerzen verstärken.
- Taubheitsgefühl und Kribbeln: Wenn der Leistenbruch Druck auf die Nerven in den Beinen ausübt, kann es zu Taubheitsgefühl und Kribbeln kommen. Diese Symptome treten meist auf der Seite auf, auf der der Schmerz auftritt.
- Schwierigkeiten beim Gehen: Nervendruck kann das Gehen erschweren und ein Schwächegefühl in den Beinen hervorrufen. In einigen Fällen kann es beim Patienten zu Hinken oder Gleichgewichtsverlust kommen.
- Schwierigkeiten beim Anheben des Fußes: Patienten können Schwierigkeiten haben, ihr Bein gerade anzuheben. Dieser Zustand wird mit einem klinischen Test namens Lasegue-Test beurteilt.
- Muskelschwäche: Nervendruck kann zu Muskelschwäche im betroffenen Bein führen. Dieser Zustand kann dazu führen, dass der Patient Schwierigkeiten bei einfachen Aktivitäten wie dem Treppensteigen oder dem Gehen auf Zehenspitzen hat.
- Bovic-Dysfunktion: In einigen seltenen Fällen kann ein Leistenbruch Druck auf die Nerven ausüben, die die Blase oder den Darm betreffen, was zu Problemen bei der Harn- oder Darmkontrolle führen kann.
Wie diagnostiziert man einen Lendenwirbelhernie?
Als MSM Klinik befassen wir uns ganzheitlich und detailliert mit der Behandlung von Bandscheibenvorfällen. Die Schritte, die wir bei der Diagnosestellung befolgen, sind wie folgt:
- Krankengeschichte:
- Unser Arzt wird Sie fragen, wann Ihre Schmerzen begonnen haben, wie stark sie sind, wann sie schlimmer geworden sind und was sie ausgelöst hat.
- Er oder sie wird Sie auch fragen, ob Sie in der Vergangenheit Rückenschmerzen, eine Verletzung oder eine Operation hatten.
- Es wird nach Ihrem Beruf und Ihren täglichen Aktivitäten gefragt.
- Körperliche Untersuchung:
- Unser Arzt überprüft die Beweglichkeit und Empfindlichkeit Ihrer Taille.
- Es testet die Kraft und Reflexe Ihrer Beinmuskulatur.
- Prüft auf Taubheitsgefühl oder Kribbeln.
- Bildgebende Tests:
- Röntgen: Unser Arzt kann eine Röntgenaufnahme anordnen, um einen allgemeinen Überblick über Ihre Wirbelsäule zu erhalten.
- CT (Computertomographie): Ein CT-Scan kann ein detaillierteres Bild Ihrer Wirbelsäule und Ihrer Nerven liefern.
- MRT (Magnetresonanztomographie): Die MRT kann das detaillierteste Bild Ihrer Bandscheibe, Knochen und Nerven liefern.
- Neurologische Tests:
- Neurologische Tests: Unser Arzt kann neurologische Tests durchführen, um festzustellen, wie stark Ihre Nerven betroffen sind. Diese Tests können Folgendes umfassen:
- Elektromyographie (EMG): Mit diesem Test wird beurteilt, wie gut Ihre Muskeln funktionieren.
- Neuroleitungsstudien: Mit diesen Tests wird beurteilt, wie gut Ihre Nerven Signale übertragen.
Anhand all dieser Informationen ermittelt die MSM-Klinik, ob ein Leistenbruch vorliegt und wenn ja, um welche Art von Leistenbruch es sich handelt.
Welche Behandlungsmethoden gibt es bei einem Lendenwirbelhernie?
Die Behandlung eines Lendenwirbelhernie wird an die individuelle Situation jedes Patienten angepasst und der Patient wird ausführlich aufgeklärt. Im Folgenden sind häufig verwendete Behandlungsmethoden für einen Lendenwirbelhernie aufgeführt:
- Ruhe:
- Ruhe ist zunächst der wichtigste Schritt bei der Behandlung eines Bandscheibenvorfalls.
- Es wurde festgestellt, dass längeres Ruhen schädlich sein kann.
- Typischerweise sind Ruhezeiten und Bewegungseinschränkungen begrenzt.
- In sehr schmerzhaften Fällen kann eine kurzfristige Bettruhe erforderlich sein.
- Ihr Arzt beurteilt, ob Sie wieder arbeiten können.
- Medikamentöse Behandlung:
- Es werden Schmerzmittel und Muskelrelaxantien eingesetzt.
- In einigen Fällen kann auch eine Steroidbehandlung durchgeführt werden.
- Unterstützung:
- Bei Bedarf kann ein Taillenkorsett oder eine Bandage verwendet werden.
- Physiotherapie:
- Zum Einsatz kommen Methoden wie Wärmetherapie, Ultraschall, Lasertherapie, elektrische Behandlungen, Massage, Mobilisation, manuelle Therapie, Dry Needling, Taping und Traktion.
- Übungsübungen sind sehr wichtig und sollten frühzeitig begonnen werden.
- Es werden Dehnübungen, Haltungsübungen und andere Übungen durchgeführt, die die Schmerzen nicht verstärken.
- Mit Übungen zur Steigerung von Ausdauer und Kraft wird nach und nach begonnen.
- Chirurgische Eingriffe und Injektionen
- Bei geeigneten Patienten werden Injektionen rund um die Wirbelsäule und in den Kanal vorgenommen.
- Bei schwerwiegenden Symptomen wie fortschreitendem Kraftverlust oder Inkontinenz kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein.
Die meisten Patienten können ohne Operation behandelt werden und können ihren Alltag bequem und schmerzfrei verbringen.